Heute teile ich mit dir eine persönliche Erfahrung zu diesem Thema.
Wenn ich eine Erwartung habe, an mich oder jemand anderen, limitiere ich mich.
Nimm dir einen Moment und beantworte dir selber ganz ehrlich die Fragen:
Bin ich wirklich frei von den Erwartungen anderer? Unabhängig und unbeeindruckt von ihren Reaktionen und ihrem Urteil?
Bin ich wirklich frei von Erwartungen, die ich an mich selbst stelle?
Oder sind da noch destruktive Gedanken und Emotionen, zum Beispiel ein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle in Bezug auf das, was ich von mir selbst erwarte, auf das Verhalten oder Urteil einer Person mir gegenüber oder allgemein zum Beispiel bezogen auf den Ablauf eines Ereignisses?
Meist stellen wir fest, dass wir doch noch mehr oder weniger gefangen darin sind, die Erwartungen anderer erfüllen zu wollen. Wir wollen gefallen, streben nach Anerkennung und streben deshalb danach, etwas richtig und gut oder gar perfekt zu machen. Gleichzeitig hegen wir oft genug auch Erwartungen daran, wie jemand oder etwas zu sein hat.
Ich habe gerade aktuell meine Komfortzone verlassen und bin meinem Herzen gefolgt. Dafür habe ich mich selber zunächst so sehr verurteilt und schuldig gefühlt, dass ich mich völlig verloren fühlte. Ich fühlte mich selber wie ein ungehorsames kleines Mädchen, das gewaltig über die Stränge schlug.
Im Nachhinein muss ich jetzt sagen, dass das, was ich in dem Moment getan habe genau richtig war. Es war der der Gang über das Drahtseil ohne Netz und doppelten Boden. Eine völlig neue Erfahrung.
In dem Moment hatte ich mich erstmals in meinem Leben mutig von allem gelöst und wusste nicht, ob es überhaupt eine Fortsetzung des alten Lebens geben würde oder wie die aussehen könnte. Ich habe nicht nur nein zu den Erwartungen anderer, mir durchaus wichtiger Menschen gesagt, ich habe auch nein zu den Erwartungen an mich selbst gesagt. Das war das ja zu meinem wahren Selbst, zu dem, was ich wirklich bin, statt zu dem, was ich glaubte zu sein oder sein zu müssen.
Das war der Moment, wo ich von jetzt auf gleich komplett frei war. Das Spinnennetz mit den klebrigen Fäden, sinnbildlich für die familiären und auch freundschaftlichen Strukturen, das heißt energetischen Verstrickungen, die wir alle haben, hatte ich verlassen. Ich habe es mir von außen angesehen, als unbeteiligter Beobachter im Taubenmodus. (Die sch…en eben auf alles.)
Zunächst konnte ich die Freiheit aber nicht fühlen und auch nicht genießen. Ich hatte das Gefühl, sie nicht verdient zu haben. Für den Moment war ich wirklich erstmals frei von allem. Ich habe alles losgelassen, also es so sein lassen. Es war in dem Moment nichts bekanntes und damit sicheres, was mich gehalten hat.
Dieser Moment war fremd, neu und auch vor allem beängstigend. Mein Ego-Verstand analysierte und bewertete entsprechend der alten Strukturen und konditionierten Glaubenssätze und Implantate. Er hält an altem fest, das ist für ihn sicher. So brauchte es einen Moment, um wieder neue Ansatzpunkte zu erkennen und vorsichtig neue Fäden zu spinnen. Neue Strukturen aus der Leere aufzubauen.
Wir sind immer mit unseren Mitmenschen auf mannigfaltige Weise verbunden und verstrickt. Das soll bedeuten, es bestehen Quantenverschränkungen. Entscheidend ist dabei die Qualität dieser Verbindungen. Finden sie wirklich auf Augenhöhe statt, oder bedienen wir im Grunde nur unsere gegenseitigen Glaubenssätze und Muster?
Ein Mensch, der sich nicht in die Selbstverantwortung traut, wird sich sehr wohl fühlen in einer Partnerschaft mit einem Menschen, der viel Retterenergie in sich trägt, sich also darüber definiert, wie er anderen helfen kann. Aber wer ent-wickelt sich in einem solchen egoschmeichelndem Szenario weiter? Was macht der Retter, wenn da keiner mehr ist, den er retten kann oder darf?
Begeben wir uns im Leben in die Opferhaltung, machen wir uns klein. Wir gehen nicht in die Selbstverantwortung, sondern sind bedürftig.
Natürlich ist jeder frei, zu entscheiden, wie er leben möchte und mit wem. Aber zu erkennen, warum wir Dinge tun, ist immer ein Schritt in die Freiheit von Menschen und Dingen im außen. Wer jedoch Machtspielchen mag, der mag eine Konstruktion wie die geschilderte feiern und weiterleben wollen. Auch gut, jeder darf für sich selbst entscheiden. Wer aber wirklich frei sein und auf Augenhöhe agieren will, der befreit sich früher oder später von jeglichen Erwartungen und damit aus dem Spinnennetz, in dem er gefangen war.
Wie geht es dir, wenn deine Erwartungen nicht erfüllt werden? Wie frei bist du schon? Wie oft wählst du schon die Selbstverantwortung anstelle der hoffnungsvollen Erwartungshaltung?
Möchtest du freier werden von Erwartungen? Dann habe ich eine kleine feine Übung für dich auf meinem Instagram-Account. https://www.instagram.com/p/CuoZoNVspgI/